Die süße „Zucchella“ – eine Pflaume aus Lentigione

Der Ursprung des Namens „Zucchella“ scheint eben von dieser Eigenschaft abgeleitet zu sein „Suchéla“, d. h. saftig. Aber auch wenn wir wenig über die Etymologie dieses Wortes wissen, scheint es sicher, wie diese Pflaume in die Provinz Reggio Emilia und genauer nach Brescello gekommen ist: Sie scheint von der Herzogin von Parma und Piacenza Marie Louise von Österreich eingeführt worden zu sein, deren Herzogtum sich Anfang des 19. Jahrhunderts bis in das Gebiet von Guastalla erstreckte. Die Herzogin liebte diese Pflaumensorte sehr, die von den Arbeitskräften aus Osteuropa, die sie in ihr Land gerufen hatte, in die Emilia gebracht wurde. In der Provinz Reggio Emilia wird diese Pflaume derzeit vor allem in Lentigione in der Gemeinde Brescello angebaut. Hier gibt es Obstplantagen mit einer Gesamtfläche von ca. 6 Hektar. Aufgrund dieser lokalen Tradition erhielt sie die Bezeichnung „Prugna di Lentigione“ (Pflaume aus Lentigione).  Die Gemeinde Brescello und die Erzeuger, die sich zum Erzeugerverband „Associazione per la valorizzazione della prugna di Lentigione“ zusammenschlossen, haben im Laufe der Jahre zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, um diese Sorte bekannter zu machen. Die Felder, die früher vom Fluss Po überflutet wurden, bieten beste Anbaubedingungen für diese Pflaumensorte, da der Boden reich an Eisen und Mineralien ist, die der Frucht mehr Süße verleihen. Durch den hohen Zuckergehalt erhält man eine Marmelade von ausgezeichneter Qualität, und es muss nur wenig zusätzlicher Zucker hinzugefügt werden: nur 100 g auf ein Kilo Fruchtfleisch. Das Pflaumenmus aus Lentigione enthält nur 10 % Zucker, ein Anteil, der sie von anderen Konfitüren und Marmeladen unterscheidet.

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